Urvertrauen

Wir Alle kommen bei unserer Geburt hier auf Erden nackt und hilflos an. Wobei: wieso hilflos? Wir sind als neugeborener Mensch absolut angebunden an unsere Schöpferenergie und voller Urvertrauen. Was daran ist hilflos? Ist es nicht eher so, dass wir im Laufe der Jahre durch unsere Erziehung, Sozialisierung und viele andere Einflüsse zunehmend hilflos werden, weil wir uns immer mehr von diesem Urvertrauen entfernen? Ein Neugeborenes drückt direkt die Bedürfnisse aus, die es in dem Moment hat. Da gibt es noch kein „was wäre wenn“ und „wenn…dann“. Es ist etwas unangenehm oder tut weh und das wird meist durch weinen ausgedrückt. Es ist etwas angenehm, dann wird dies durch Ruhe oder Zufriedenheit ausgedrückt. Wer schon einmal ein kleines Baby im Arm gehalten hat und sich ganz darauf eingelassen hat, weiß wieviel spürbare Ruhe, Liebe, Vertrauen und wieviel Lebenskraft durch dieses kleine Menschenkind fließt. Unweigerlich sind dieses Urvertrauen und diese bedingungslose Liebe, die uns allen mitgegeben wird, wahrnehmbar.

Urvertrauen und bedingungslose Liebe

Urvertrauen und bedingungslose Liebe sind unsere Geburtsgaben. Jeder Mensch bekommt sie als Geschenk des Himmels mit auf dieser Erde. Warum vergessen wir das mit zunehmenden Alter?

Wäre unser Leben, unsere Beziehungen, unsere Gesellschaft, unsere Welt nicht einfacher und reicher, wenn wir uns nur an diese beiden Gaben erinnern würden und diese wieder bewusst leben?

Als junger Mensch lernen wir leider sehr früh, dass wir etwas leisten müssen um geliebt zu werden. Das wir brav sein müssen, ruhig sein müssen, angepasst sein müssen, funktionieren müssen, so und so sein müssen, damit wir dieses und jenes bekommen. „Liebe durch Leistung“ „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ lernen wir allerspätestens mit Eintritt in die Schule, wenn nicht schon früher durch unsere Eltern.

Da gibt es so Glaubenssätze und Prägungen wie „man darf sein Kind nicht zu viel verwöhnen“ oder „man muss es rechtzeitig auf die Realität vorbereiten – das Leben ist ja auch kein Honigschlecken“ und viele andere „Schmankerln“ die ohne echte und von Herzen kommende Überprüfung nach Sinnhaftigkeit von Generation zu Generation weitergegeben wurden.

Oder ebenso wirkungsvolle (wie sinnlose) Erziehungsmaßnahmen, Verbote und Gebote, die „von Institutionen, Politiker, Priestern dazu benutzt werden, um dem Menschen die Urkraft der Liebe und das Urvertrauen auszutreiben, um ihn schwach zu halten und als Arbeits-Sklaven gefügig zu machen“ wie es Osho treffend ausdrückt. So vergessen wir sehr rasch woher wir kommen, was unsere Wurzeln und unsere Grundenergie war und ist! Dabei wäre es so einfach „Babies kann man nicht verwöhnen und auch nicht zu viel lieben, sondern nur ihr Urvertrauen stärken“. Das funktioniert jedoch nur, wenn sich auch deren Eltern dieser Herzensenergie bewusst sind.

„Unfreiheit ist der Ruf der Seele nach Urvertrauen“

Eine der Auswirkungen dieser frühen „Liebe durch Leistung“ Prägung ist, dass wir irgendwann in unserem Leben als erwachsener (oder besser erwachender) Mensch zu dem Punkt kommen, wo wir uns unfrei oder gefangen fühlen. In unsere Partnerschaft, im Job, in unserem Alltag, … irgendwann kommt für jeden (hoffentlich) früher oder später die Erkenntnis: „da läuft irgendetwas schief“. Wenn wir dann den Mut haben ehrlich inne zu halten und unsere Werte und Glaubenssätze schonungslos hinterfragen, kommen wir schnell zu dem Schluss, dass es uns nicht an Freiheit mangelt, sondern in Wahrheit an Vertrauen… es ist dieses tiefe Urvertrauen, das uns fehlt!

Ja zum Leben sagen

Die gute Nachricht ist: das Vertrauen ist nicht verschwunden! Es ist lediglich nicht in unserem Bewusstsein als Grundwert unseres Lebens fest verankert.

Die zweite gute Nachricht: sich dieser Grundenergie wieder bewusst anzuschließen ist recht einfach.

Die Schlüssel sind Dankbarkeit für das was ist und ein klares bewusstes „JA zum Leben“!

Wären wir nicht viel freier in unseren Gefühlen, in unseren Entscheidungen und in unseren Handlungen, wenn wir voller Liebe und Vertrauen durchs Leben gehen?

Mein Vorschlag ist, frei nach Herbert Grönemeyer „legt die Welt in Kinderhände“ und damit meine ich im übertragenen Sinne, uns bewusst daran zu erinnern, dass wir als neugeborener Mensch nichts leisten mussten um zu lieben und geliebt zu werden. Und uns war gleichgültig wer unsere Eltern waren, wieviel Geld und welchen Beruf sie hatten oder welches Auto sie fuhren. Wir haben voller Vertrauen geliebt.

Erinnern wir uns wieder daran, wie dieses Gefühl war, als Baby liebevoll gehalten, geliebt zu werden und vertrauensvoll zu lieben.

JETZT, als erwachsener Mensch, kann ich mir dieses Gefühl der Geborgenheit selbst schenken, indem ich mir selbst bewusst liebevoll begegne, dem Leben vertraue und mich selbst in den Arm nehme, bis ich still und ruhig werde…nur meinen Atem wahrnehme und mein Herz schlagen höre… dann beginnt etwas zu strömen und es macht sich ein warmes Gefühl von Liebe und Urvertrauen breit und durchflutet mich.

(2016-02-07, Martin Haderer, www.ganz-frei-selbst-bewusst-sein.com)

Mein besonderer Dank geht an Claudia und an Ulli. Ihr habt mir die Inspirationen für diesen Artikel geschenkt.

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